Heute ging es mit dem normalen Bus hier - also der, der alle paar Meter anhaelt - nach Guatemala City. Oder kurz einfach Guate. Gestern war ich drauf und dran in einen Shuttlebus zu investieren, aber als man mir dann erklaerte, dass sie fuer einen Transport in die Innenstadt das doppelte wollen, wie an den Flughafen, habe ich dankend verzichtet. Stattdessen habe ich dann in ein Taxi investiert.

Wie es sich fuer einen braven Studenten gehoert war ich ausgiebig im Museo Nacional de Arqueologia y Etnologia und habe mir hauptsaechlich alte Mayasachen angeschaut. Alles was sie als aktuelle Sachen im Muesum hatten kann man sich auf der Strasse auch anschauen...



Dann habe ich natuerlich den Parque Central und dort die Kathedrale und den Palacio de Gobierno angeschaut...

Und abends war ich dann beim Nationalballet von Guatemala und habe mir El Corsario angeschaut. Kultur pur.

Auf dem Plan stand heute das fuer Antigua typische Ruinen und Kirchen anschauen.

Zuerst musste nach einem wunderbaren Bagel zum Fruehstueck die Kathedrale herhalten. Fuer mich war die deshalb interessant, weil hier Bernal Diaz de Castillo begraben liegt, der seinerzeit einen Bericht ueber die Eroberung Mexikos durch Hernan Cortes geschrieben hat. (Den ich nur in Auschnitten gelesen habe - Schande ueber mein Haupt...)

Danach stand dann die ersten ordentliche Ruinen eines Nonnenklosters auf dem Programm. Las Capucinas (sp?). Sehr idyllisch. Leider habe ich mein Kamerakabel vergessen und werde deshalb Fotos nachliefern.
(Was hiermit geschehen waere.)

Und zum Abschluss gab es dann noch die Kirche La Merced - auch hier wieder mit Kloster im Anschluss.
Also, ich denke das Kulturprogramm waere damit erfuellt.

Am spaeten Nachmittag und am Abend hat es eh ganz schoen geregnet und so war ich ganz froh einfach nur mit meinem Buch im Trockenen sein zu duerfen...

Heute habe ich dann mal wieder etwas meine morbide Ader ausgelebt. Ich habe mir (schon wieder) einen Friedhof angeschaut. Der hier in Antigua ist ganz anderes, als der in Xela, hier ist alles ordentlich weiss gestrichen und ausser uns war niemand weiter da.
Danach haben wir uns erstmal ein Fruehstueck/Mittagessen gegoennt. In meinem Fall natuerlich in erster Linie wegen dem Kaffee...

Nachmittags haben wir hier dann die Kirche des San Francisco angeschaut, mit netten Klosterruinen nebenan. Ausserdem hatten sie ein echt putziges Museum und einen noch putzigere Bibliothek.

Und dann war da noch das Haus, in dass ich vermutlich einziehen koennte, wenn da nicht die Touristen waeren. Alles schoen im Kolonialstil erhalten (Moebel und alles), mit einem tollen Innenhof/garten (eigentlich mehreren), perfekt um rumzuhaengen und zu lesen. Fehlt nur noch die gute Espressomaschine und das Personal...

Was es noch Gutes ueber Antigua zu berichten gibt, ist dass es hier an jedem Eck Buechergeschafte hat. Sehr zu meiner Freude versteht sich.

Nach meiner Zeit in San Pedro und dem staendigen Gefrage, ob ich irgendwelche Drogen kaufen will (Nein.) habe ich mich heute frueh mit dem Boot ueber den See aufgemacht, um nach Antigua weiterzufahren.

In Panajachel, auf der anderen Seite des Sees habe ich dann in einen Shuttlebus (direkt und man hat einen Sitz fuer sich) investiert.

Kaum 3 Stunden spaeter waren wir dann in Antigua und ich teile mir jetzt - nach einiger Sucherei - ein Zimmer mit einer Kanadierin. Wir sind dann erstmal zum Mittagessen losgezogen und haben danach aber gleich die ersten Ruinen in Angriff genommen.
Diesmal aber keine Mayasachen sondern eine zerstoerte Kirche mit Kloster. Sehr nett.

Und natuerlich haben wir auch den Rest der Stadt abgeklappert, mit Markt und allem.
Antigua ist relativ kolonial gepraegt, was heisst es gibt jede Menge kleiner putziger Haeuser im Stil der Zeit.

Ich habe mich heute mal auf Schusters Rappen aufgemacht und bin ein ganzes Stueck um den Lago de Atitlan gewandert.
Als Belohnung gab es jede Menge gute Ausblicke vom Weg aus - sprich der Strasse (toller Satz, ich weiss). Die Einheimischen haben mich groesstenteils freundlich gegruesst, auch wenn es offensichtlich nicht normal ist, das jemand freiwillig durch die Gegend laeuft. Sobald man halbwegs genug Geld hat, nimmt man den Bus. Das erklaert vielleicht auch, warum sogar die Polizei angehalten hat, um mich mitzunehmen. Sie sind auch erst davon abgekommen, als ich ihnen erklaert habe, das ich nur spazieren gehe.



Vermutlich kommen sie damit zu einem aehnlichen Schluss wie der Zauberer bei Terry Pratchett: Tourist, Rincewind decided, meant "idiot".

So habe ich mir dann auch San Marcos angeschaucht, hier ist scheinbar das Hauptquartier der Esoterik-Freaks. An jeder Ecke gibt es was holistisches, oder Chakra readings oder eben einfach spirituelle Erfahrungen. Da das nicht gerade mein Forte ist, bin ich also per Boot schnell wieder nach San Pedro. Nicht dass ich heimkomme und mein Zimmer nach Feng Shui umraeumen muss...

Der Name des Ortes ist vermutlich in erster Linie deshalb so lang, weil es einfach unzaehlig viele San Pedros hier in Guatemala gibt. Vermutlich ist das eine Art Neustadt-Phaenomen.

Vormittags war ich mal wieder hauptsaechlich mit Busfahren beschaeftigt. Als Sitznachbarin hatte ich laengere Zeit einen alte Frau, die unglaublich nach Huehnerstall gerochen hat und sich die ganze Zeit ihren BH zurechtgezupft hat, in dem sie offensichtlich ihr ganzes Geld aufbewahrte...

Am Ende ging es dann per Boot ueber den Lago Atitlan mit einem relativ guten Aussicht, auch wenn um die hoeheren Berge schon einige Wolken im Weg waren.

Den Nachmittag habe ich damit verbracht die Stadt zu erkunden und spaeter um mich mit einem Sprung in den See abzukuehlen. Das Pier gehoert direkt zum Hotel und ist somit ideal.

Abends waren wir dann Essen und im Anschluss gab es in der Kneippe Cuba Libre fuer umgerechnet 30 Cent und 'Superman Returns' von einer raubkopierten DVD.

Heute bin ich schon um 8 Uhr frueh los. Was in erster Linie daran lag, dass ich eben um die Zeit abgeholt worden bin. Ich habe mich tatsaechlich fuer eine organisierte Tour eingeschrieben, um einige Dinge in der naeheren Umgebung zu sehen.

Hat sich soweit auch voll gelohnt. Wir haben uns nicht nur einige alte Kirchen und Handwerksbetriebe angeschaut, sondern auch den groessten Gemuesemarkt in Guatemala und die Fuentes Georginas. Letztere sind natuerlich warme Quellen, die wirklich sehr angenehm waren - und ich haette danach voll einschlafen koennen.




Im Moment regnet es draussen und ich werde wohl noch ein bisschen vor dem Rechner bleiben bis es aufhoert...

Ich war dann noch auf dem Markt La Democracia in Xela. Dort gibt es wirklich alles vom Huehnchen, ueber die einheimische Tracht bis hin zu Zahnpasta und Raubkopien von DVDs.